Ölheizung
Ölofen von Haas und Sohn Energieeffizienzklasse D
Der Begriff Ölheizung wird als Oberbegriff für Anlagen verwendet, die durch Verbrennung von Heizöl oder anderen Ölen Wärme für verschiedene Zwecke erzeugen.
Abgrenzung
Bei der Verwendung in Verbrennungsmotoren wird zwar auch Öl verbrannt, jedoch ist hierbei das primäre Ziel die Umwandlung in kinetische Energie, z. B. zur Stromerzeugung in BHKW.
Man kann die Ölheizungen in verschiedene Gruppen einteilen:
Ölverbrennung ohne Hilfsenergie
Ölverbrennung mit Hilfsenergie
Ölbrenner ohne Hilfsenergie
Der Flammpunkt von Heizöl extraleicht (EL) liegt bei 55 °C. Das Öl brennt also nicht ohne Erhöhung der Temperatur. Bei diesem Brennertyp wird in einem speziellen Ofen (meistens sogenannter Ölofen) ohne Zufuhr von elektrischer Hilfsenergie, allein durch die Verbrennungswärme das Öl auf die zur Verbrennung notwendige Temperatur gebracht. Die Zündung erfolgt dazu mit einer Zündflamme und einem speziellen Docht.
Den dazu benutzten Brenner bezeichnet man als Verdunstungsbrenner. Üblich sind diese Öfen meistens als Einzelfeuerstätten in Wohnungen. Sie besitzen einen eingebauten Tank, in den entweder mit einer speziellen Kanne das Öl nachgegossen werden muss, oder es besteht eine motorische Ölnachspeiseanlage, bei der eine Pumpe das Öl in den Ofen befördert.
Zerstäuberdüse eines Ölbrenners. Der Pfeil zeigt auf die Düsenöffnung
Ölbrenner mit Hilfsenergie
Bei der Verbrennung mit Hilfsenergie wird durch Vorwärmen des Öls (meistens elektrisch) und unter Zuhilfenahme eines Gebläses die rußarme Verbrennung unterstützt. Die eigentliche Zündung erfolgt durch eine Zündvorrichtung mit einem Hochspannungsfunken. Diese Art der Ölbrenner ist die am meisten verwendete. Man unterscheidet Geräte zur Erzeugung von Wärme und zur Erzeugung von Dampf oder Strom.
Dabei können auf wesentlich kleinerem Raum als bei Verdunstungsbrennern erheblich höhere Leistungen erreicht werden. Das Öl wird mittels einer Pumpe über eine Düse in den Brennraum eingespritzt. Das entstehende, zündfähige Öl-Luft-Gemisch (der Ölnebel) wird durch einen Zündfunken gezündet. Die weitere Verbrennung erfolgt dann ohne weitere Zündung. Der Fortgang der Verbrennung wird durch Flammenwächter überwacht.
Problematisch ist die sofortige Heizung des Düsenstocks zur Vorwärmung bei Kaltstart ohne vorherige Spülung: Wenn das Öl Festanteile aus Lagerbehältern trägt, wird der abgelagerte Festanteil durch die hohe Heizleistung (meist 100W im kalten Zustand, mit Kaltleiter bei heißem Zustand des Düsenstocks weniger) im Labyrinth des anfangs kalten Düsenstocks festgebrannt und verstopft den Ölzufluss zur Düse.
Erzeugung von Wärme
Die Ölheizung wird zur Raumheizung und Warmwasserbereitung eingesetzt. Es gibt die Kesselvarianten Standard-, Niedertemperatur- und Brennwertkessel. Die Standardkessel gibt es noch im Bestand, sie dürfen aber gemäß Heizungsverordnung nicht mehr neu eingebaut werden. Der heutige Stand der Technik sind die Brennwertgeräte, da sie die Energie effizienter als Niedertemperaturkessel ausnutzen. Alle Varianten gibt es als Wand- oder Standgeräte.
Vorherige Seite: Öfen für Mehrraumbeheizung
Nächste Seite: Pelletöfen